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Warum Sachverständige nach §29b BImSchG einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch machen müssen

878 494 Juri Lasse Raffetseder

Die Rolle von Sachverständigen im Sinne des § 29b Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) ist essenziell für den Schutz der Umwelt und die Einhaltung von Immissionsgrenzwerten. Angesichts der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Technologien und gesetzlichen Rahmenbedingungen ist es von Bedeutung, dass diese Experten regelmäßig an Meinungs- und Erfahrungsaustauschen teilnehmen. Der Austausch fördert nicht nur die persönliche Weiterentwicklung der Sachverständigen, sondern trägt auch wesentlich zur Qualität und Aktualität ihrer Gutachten bei.

Die weyer akademie veranstaltet vom 05. bis 06. September selbst einen solchen Austausch in Münster. Er bietet zahlreiche Vorteile:

Aktualisierung des Fachwissens

Die Technologien und Methoden im Bereich des Immissionsschutzes entwickeln sich ständig weiter. Neue Messmethoden, Analysesysteme und Bewertungsverfahren werden kontinuierlich entwickelt und eingeführt. Durch den Austausch von Erfahrungen und Wissen mit anderen Sachverständigen bleiben alle Beteiligten auf dem neuesten Stand der Technik und können sicherstellen, dass ihre Gutachten und Empfehlungen den aktuellen wissenschaftlichen Standards entsprechen.

Harmonisierung der Bewertungsverfahren

Ein kontinuierlicher Meinungs- und Erfahrungsaustausch trägt zur Harmonisierung und Standardisierung von Bewertungsverfahren bei. Unterschiedliche Interpretationen und Anwendungsweisen der gesetzlichen Vorgaben können zu inkonsistenten Ergebnissen führen. Durch den regelmäßigen Austausch und die Diskussion von Fallbeispielen und Best Practices können einheitliche Bewertungsmaßstäbe entwickelt und angewendet werden. Dies fördert die Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Gutachten

Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit

Der Immissionsschutz ist ein interdisziplinäres Feld, das Kenntnisse aus verschiedenen Fachbereichen wie Chemie, Physik, Umwelttechnik und Recht erfordert. Der Austausch von Meinungen und Erfahrungen ermöglicht es den Sachverständigen, über den eigenen fachlichen Tellerrand hinauszublicken und von den Erkenntnissen und Methoden anderer Disziplinen zu profitieren. Dies führt zu einer umfassenderen und fundierteren Bewertung der Umweltauswirkungen.

Anpassung an gesetzliche Änderungen

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich des Immissionsschutzes werden regelmäßig angepasst und aktualisiert. Neue Verordnungen und Richtlinien müssen von den Sachverständigen zeitnah in ihre Arbeit integriert werden. Durch den kontinuierlichen Austausch bleiben die Experten über diese Änderungen informiert und können sicherstellen, dass ihre Gutachten den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Qualitätssicherung und Fehlervermeidung

Ein offener Austausch über gemachte Erfahrungen, sowohl positive als auch negative, trägt zur Qualitätssicherung bei. Sachverständige können aus den Fehlern und Erfolgen anderer lernen und diese Erkenntnisse in ihre eigene Arbeit einfließen lassen. Dies minimiert das Risiko von Fehlgutachten und trägt zur Erhöhung der Qualität und Zuverlässigkeit der Umweltgutachten bei.

Förderung des beruflichen Netzwerks

Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch bietet zudem die Möglichkeit, das berufliche Netzwerk zu erweitern. Kontakte zu anderen Sachverständigen, Wissenschaftlern und Vertretern von Behörden können für die eigene Arbeit äußerst wertvoll sein. Diese Netzwerke ermöglichen es, bei speziellen Fragestellungen schnell und unkompliziert auf das Wissen und die Erfahrung von Kollegen zurückzugreifen.

Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch zur Fortbildung für Sachverständige im Sinne von § 29b BImSchG ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität und Aktualität ihrer Arbeit. Er ermöglicht die kontinuierliche Aktualisierung des Fachwissens, fördert die Harmonisierung von Bewertungsverfahren, unterstützt die interdisziplinäre Zusammenarbeit, stellt die Anpassung an gesetzliche Änderungen sicher, trägt zur Qualitätssicherung bei und erweitert das berufliche Netzwerk. Angesichts der komplexen und dynamischen Anforderungen im Bereich des Immissionsschutzes ist ein regelmäßiger Austausch unerlässlich, um den hohen Standard der Umweltgutachten zu gewährleisten und somit einen wirksamen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten.

Der Austausch der weyer akademie sticht dabei besonders durch die praxiserfahrenen Referenten mit spannenden Themen und den Standort in der Münsteraner Innenstadt hervor. Neben den Vorträgen und der Mahlzeiten innerhalb des Stadthotel Münsters gibt es am 05.09. ein gemeinsames Essen in der historischen Gaststätte Töddenhoek.

Programm für Donnerstag, 5. September 2024

13:00 – 14:00 // Get-together und Mittagssnack
14:00 – 14:15 // Dr. Klaus Wörsdörfer (weyer akademie gmbh): Begrüßung der Teilnehmenden
14:15 – 15:00 // Thomas Lenze (REMBE® GmbH): Konstruktiver Explosionsschutz zwischen Theorie und Praxis
15:05 – 15:50 // Dr. Fritz Miserre (TÜV SÜD Industrie Service GmbH): Auswertung der Erfahrungsberichte
15:50 – 16:20 // Kaffeepause
16:20 – 17:05 // Dr. Bernd Schalau (BAM): Ermittlung des angemessenen Sicherheitsabstands – Aktueller Stand und Ausblick
17:10 – 17:55 // Carsten Hoch (TÜV SÜD Industrie Service GmbH): TRAS 110: Sicherheitstechnik für Ammoniak-Kälteanlagen
17:55 – 18:00 // Verabschiedung
18:00 – 19:30 // Pause
19:30 – 22:00 // Gemeinsames Abendessen in der Gaststätte Töddenhoek in der Münsteraner Innenstadt (fünf Gehminuten vom Stadthotel Münster entfernt)

Programm für Freitag, 6. September 2024

08:30 – 08:45 // Dr. Klaus Wörsdörfer (weyer akademie gmbh): Begrüßung der Teilnehmenden
08:45 – 09:30 // Felix Kalienke (horst weyer und partner gmbh): Aktuelle Erfahrungen eines § 29b BImSchG-Sachverständigen aus der Prüftätigkeit
09:35 – 10:20 // Erik Franke (IBExU Institut für Sicherheitstechnik GmbH): Risiken beim Umgang mit Wasserstoff
10:20 – 10:50 // Kaffeepause
10:50 – 11:35 // Dr. Jochen Hübner (TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG): Erfahrungen aus der Prüfung zum Explosionsschutz von Tanklägern
11:40 – 12:25 // Prof. Dr. Hans-Jürgen Müggenborg (Störfallexperten): Analyse eines Störfalls in Sachsen
12:25 – 12:40 // Dr. Klaus Wörsdörfer (weyer akademie gmbh): Schlussworte und Austeilen der Teilnahmezertifikate
12:40 – 14:00 // Mittagssnack und Verabschiedung

Foto von Maresa Matejit der horst weyer und partner gmbh
Maresa Matejit-Papka

Ihre Ansprechpartnerin

Sie haben Fragen zur Anmeldung oder möchten sich vorab persönlich informieren? Kontaktieren Sie gerne unsere organisatorische Ansprechpartnerin Maresa Matejit-Papka unter 02421 – 69 09 11 19 oder schreiben Sie ihr eine E-Mail an m.matejit@weyer-gruppe.com.