SV-Austausch §29a BImSchG 2025 in Dresden – Fachwissen, Praxis und persönlicher Austausch

Letzte Woche trafen sich in Dresden über 70 Teilnehmende aus ganz Deutschland zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch § 29a BImSchG & Fortbildungslehrgang 2025 – und es war ein voller Erfolg! Die Atmosphäre war lebendig, der fachliche Austausch intensiv und dank der gemütlichen Rahmenbedingungen fühlte sich alles zugleich offen und kollegial an.

Wir hatten uns bewusst für das Hilton Hotel, Dresden entschieden, weil es zentral gelegen und bequem erreichbar ist. Der Zeitpunkt Anfang Dezember fiel perfekt mit dem Beginn des traditionellen Striezelmarkt zusammen. So konnten viele Teilnehmende ihre Anreise mit einem ersten Bummel durch den festlich geschmückten Markt verbinden. Gute Gespräche begannen somit oft schon zwischen Glühwein- und Lebkuchenduft.

Abends ging es gemeinsam zum Essen in den stimmungsvollen Sophienkeller – ein schöner Rahmen, um auch abseits der Vorträge informell ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen oder alte Kontakte aufzufrischen.

An zwei Tagen gab es insgesamt acht Vorträge, die ein breites Spektrum an Themen rund um Anlagensicherheit, Wasserstofftechnologie, Sicherheitsabstände und Cyber-Security abdeckten:

• Dr. Klaus Wörsdörfer (weyer akademie gmbh)
  Gemeinsam mit Peter Gamer eröffnete Dr. Wörsdörfer die Veranstaltung und führte mit gewohnt klaren Impulsen und viel Erfahrung durch das Programm.
• Peter Gamer (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie)
  Er gab einen spannenden Einblick in ein langjähriges, komplexes Projekt: den „Abstandskonflikt“ und dessen Lösung mittels semiquantitativer Risikoanalyse. Vom intensiven Mediationsprozess bis zum schließlich risikobasierten Bebauungsplan zeigte er anschaulich, wie viel Fachwissen, Abstimmung und Durchhaltevermögen hinter solchen Verfahren stehen – ein wertvoller Praxisbericht für alle Teilnehmenden.
• Matthias Reinecke (Covestro AG)
  Sein Vortrag „Wasserstoff sicher nutzen: Herausforderungen im Brand- und Explosionsschutz, Lehren aus Schadensfällen und Erkenntnisse aus aktueller Forschung“ gehörte für viele klar zu den Favoriten: verständlich, praxisnah und mit ehrlichen Einblicken in Fehler und kleinere Schadensfälle. Besonders geschätzt wurde seine offene und gelassene Art, praxisnahe Einblicke zu geben und realistische Lösungsansätze aufzuzeigen.
• Dr. Bernd Schalau (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, BAM)
  In seinem Vortrag zur „Ermittlung des angemessenen Sicherheitsabstands“ gab Dr. Schalau einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung dieses Themas – und darüber, warum die scheinbar einfache Frage nach dem „richtigen Abstand“ in der Praxis oft alles andere als trivial ist.
• Dr. Hans-Peter Ziegenfuß (Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat)
  Sein Vortrag bot einen aufschlussreichen Blick auf die Erfahrungsberichte von Sachverständigen gemäß § 29b BImSchG. Dr. Ziegenfuß erläuterte, wie Prüfungen und Bewertungen in den letzten Jahren durchgeführt wurden und welche Lehren daraus gezogen werden können.
• Cihangir Günbay (horst weyer und partner gmbh)
  Als Einstieg am Freitag widmete sich Herr Günbay dem aktuellen Thema „Cyber Sicherheit und Störfallmanagement: Herausforderungen und Lösungen“. Er zeigte anschaulich, wie Digitalisierung und Vernetzung neue Chancen, aber auch Risiken in der Industrie bringen.
• Carsten Hoch (TÜV SÜD Industrie Service GmbH)
  Herr Hoch erläuterte die „TRAS 110 – Sicherheitstechnische Anforderungen an Ammoniak-Kälteanlagen“ und gab konkrete Einblicke in die Sicherheitsaspekte dieses speziellen Anlagentyps. Besonders bemerkenswert: Dieses Thema stand auf Wunsch der Teilnehmenden von 2023 auf der Agenda, und Herr Hoch lieferte fundierte Antworten auf viele praktische Fragen.
• Prof. Dr. Hans-Jürgen Müggenborg (Störfallexperten)
  Prof. Müggenborg beleuchtete die „Straf- und verwaltungsrechtlichen Folgen eines realen Störfalls“ anhand eines Beispiels aus Sachsen von 2014. Auf kurzweilige und anschauliche Weise zeigte er, welche rechtlichen Konsequenzen für Unternehmen und Beteiligte entstehen können.
• Dr. Dirk Bauersfeld (IBExU Institut für Sicherheitstechnik GmbH)
  Sein Vortrag drehte sich um „Risiken beim Umgang mit Wasserstoff“ und war somit ein weiterer wertvoller fachlicher Blick auf das Thema Wasserstoff in der Industrie, insbesondere mit dem Fokus auf Sicherheitsaspekte.

Das Programm war bewusst so gestaltet, dass es nicht nur formelle Wissensvermittlung, sondern auch viel Raum für Diskussion, Fragen und Vernetzung bot. Nach dem offiziellen Beginn mit Mittagssnack und Get-Together startete der erste Vortrag am Donnerstagnachmittag. Zwischen den Vorträgen und am Abend blieb genügend Zeit, sei es für eine Pause, eine Erkundung des Striezelmarkts oder einfach ein entspanntes Gespräch mit KollegInnen. Das gemeinsame Abendessen im Sophienkeller gab allen die Gelegenheit, sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen.

Ein fachlich breit aufgestelltes Programm wie dieses hilft nicht nur, den aktuellen Stand von Technik, Recht und Risikoabschätzung abzubilden — sondern fördert vor allem den gemeinsamen Austausch unter Fachleuten. Gerade bei Themen wie Wasserstoff, Explosionsschutz, Cyber-Sicherheit oder Sicherheitsabständen sind Erfahrungsaustausch und kollegiale Vernetzung essenziell. Dass wir in diesem Jahr mit über 70 Teilnehmenden eine neue Höchstzahl erreicht haben, zeigt: Das Interesse ist groß, und der Bedarf an qualifiziertem, praxisnahem Austausch spürbar.

Wir danken allen Referenten für ihre interessanten und aufschlussreichen Beiträge, allen Gästen für die lebendige Teilnahme und die gute Stimmung sowie dem ganzen Orga-Team für die reibungslose Umsetzung.

Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Auflage: am 3. und 4. Dezember 2026 im Dorint Hotel am Heumarkt in Köln. Wenn Sie dabei sein wollen, können Sie sich ab jetzt unverbindlich vormerken lassen (E-Mail an: m.matejit@weyer-gruppe.com). Mehr Informationen dazu finden Sie auf auf unserer Veranstaltungsseite: