Einblicke in die Projektarbeit
Die Planung und Umsetzung einer Wasserstofftankstelle ist mit besonderen technischen und sicherheitstechnischen Anforderungen verbunden. Vor allem der Schutz vor explosionsfähigen Atmosphären erfordert ein systematisches und normengerechtes Vorgehen. Im Rahmen eines Projekts zur Errichtung einer solchen Anlage übernimmt die horst weyer und partner gmbh die Entwicklung eines vollständigen Explosionsschutzkonzepts für eine Wasserstofftankstelle. Dieses Konzept bildet einen zentralen Bestandteil der sicherheitstechnischen Planung und wird auf Basis einer fundierten Gefährdungsbeurteilung gemäß § 6 Absatz 4 der Gefahrstoffverordnung erstellt.
Ein wesentliches Ziel der Gefährdungsbeurteilung besteht darin, potenziell gefährliche Zustände im Anlagenbetrieb zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen zu definieren. Hierzu gehört auch die Zoneneinteilung im Bereich der Wasserstoffver- und -entsorgung, also die Identifikation von Bereichen, in denen mit explosionsfähigen Gemischen zu rechnen ist. Ergänzend werden mögliche Zündquellen – beispielsweise durch technische Einrichtungen, elektrische Komponenten oder betriebliche Abläufe – mit einbezogen. Auch brandgefährdete Bereiche, die in der Regel nicht unmittelbar mit dem Explosionsschutz in Verbindung gebracht werden, fließen in die Analyse ein, da sie als potenzielle Auslöser nicht zu unterschätzen sind.
Gefährdungsbeurteilung, Zoneneinteilung und technische Maßnahmen im Fokus
Die Ausarbeitung des Explosionsschutzkonzepts durch die horst weyer und partner gmbh orientiert sich an den Vorgaben der DGUV Information 213-106. Im ersten Schritt erfassen wir systematisch den gesamten Betriebsbereich der geplanten Anlage. Dabei dokumentieren wir nicht nur die wasserstoffführenden Komponenten selbst, sondern analysieren auch deren Einbindung in das betriebliche und bauliche Umfeld. Diese Erhebung bildet die Basis für eine strukturierte Kurzbeschreibung aller sicherheitsrelevanten Teilbereiche, darunter etwa Verdichterstationen, Speichermodule und Abgabeeinrichtungen. Für jedes dieser Anlagenteile dokumentieren wir den Standort, die Betriebsbedingungen sowie die technischen Merkmale.
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Leistung ist die detaillierte Beschreibung der verfahrenstechnischen Abläufe. Wir analysieren, wie Wasserstoff im Regelbetrieb geführt, verarbeitet oder gespeichert wird, und bewerten mögliche Abweichungen im Störfall. Darauf aufbauend erfassen wir die sicherheitstechnischen Kenngrößen der eingesetzten Stoffe, etwa Explosionsgrenzen, Zündtemperaturen oder Mindestzündenergien. Diese Parameter sind entscheidend, um die Anforderungen an alle elektrischen und nicht-elektrischen Betriebsmittel in explosionsgefährdeten Bereichen korrekt festzulegen.
Auf Basis dieser Informationen führen wir eine Gefährdungsbeurteilung durch, die das Auftreten explosionsfähiger Atmosphären ebenso berücksichtigt wie mögliche Zündquellen. Wir prüfen systematisch, welche technischen Maßnahmen geeignet sind, um das Risiko zu minimieren, darunter Gaswarnsysteme, Belüftungslösungen oder die Auswahl ex-geschützter Geräte. Parallel dazu entwickeln wir organisatorische Schutzmaßnahmen, wie etwa Anweisungen für das sichere Arbeiten in Ex-Zonen, Arbeitsfreigabeverfahren oder Anforderungen an wiederkehrende Prüfungen. Diese Inhalte werden von uns in einem strukturierten Maßnahmenkatalog zusammengeführt, der eine verbindliche Grundlage für den späteren Betrieb darstellt.
Während des gesamten Projekts stehen wir in engem Austausch mit dem Auftraggeber. Wir übernehmen die Koordination aller erforderlichen Schnittstellen, von der technischen Dokumentation bis zur Abstimmung mit Behörden, Planern oder Fachabteilungen. Unser Team sichtet die bereitgestellten Informationen, wie Stoffdatenblätter, Fließbilder oder technische Datenblätter, und ergänzt diese um eigene Analysen und Bewertungen. Ein zentral benannter Ansprechpartner auf Kundenseite wird von uns regelmäßig eingebunden, um Rückfragen zügig zu klären und notwendige Abstimmungen abzustimmen.
Die Erstellung des Explosionsschutzkonzepts erfolgt somit nicht als rein theoretische Ausarbeitung, sondern als praxisorientierter, kooperativer Prozess. Unser Ziel ist es, für den Betreiber ein Sicherheitskonzept zu entwickeln, das sowohl den gesetzlichen Vorgaben als auch den betrieblichen Realitäten gerecht wird, nachvollziehbar dokumentiert, technisch belastbar und operativ umsetzbar. So unterstützen wir unsere Kunden dabei, Wasserstofftankstellen sicher, effizient und langfristig rechtskonform zu betreiben.
Die weyer gruppe bietet umfassende Dienstleistungen und mit dem Mitglied LT GASETECHNIK auch Lieferungen im Bereich Wasserstofftechnologie an:
- Beratung zur Integration und Anlagentauglichkeit
- Unterstützung bei Genehmigungsverfahren
- Sicherheitstechnik und Explosionsschutz
- Wasserstoff Druckregelung und Volumenstromregelung
- Gasmischstrecken zur H2-Beimischung
- Gasemischung von Kohlenwasserstoffgasen auf Erdgasqualität
Im Bereich Explosionsschutz bieten wir Ihnen ein breites Spektrum an maßgeschneiderten Leistungen, abgestimmt auf Ihre individuellen Anforderungen und Projekte.
- Explosionsschutzdokumente
- Explosionsschutzkonzepte im Rahmen von Genehmigungsverfahren
- Explosionsschutzkonzepte für Hersteller im Rahmen der MRL
- Zündgefahrenbewertung (ZGB) einzelner Geräte
- für die Konformitätserklärung nach ATEX oder
- für Betreiber im Rahmen der GBU
- Stellungnahmen/Gutachten
- Beratungen
- Prüfungen nach §§ 15, 16 BetrSichV
- Schulungen
- Berechnungen von
- Entlastungsflächen
- Ausbreitung von Gasen und somit Ex-Zone um Entlastungsventile
- Stellung eines Ex-Schutzbeauftragten