Wie die deutsche Industrie Gas einsparen soll

878 494 Juri Lasse Raffetseder

Die zweite Stufe des Notfallplans Gas wurde ausgerufen. Anders als die seit dem 30. März ausgerufene Frühwarnstufe, könnte die jetzt geltende „Alarmstufe“ erhebliche Konsequenzen für Verbraucher und Unternehmen mit sich bringen. In einem vergangenen Artikel berichteten wir bereits über den Notfallplan und seine Stufen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant angesichts der eingeschränkten Gaslieferungen nach Deutschland diverse Gassparpläne durchzusetzen. Die deutsche Industrie unterstützt sein Vorhaben.

Aufgrund der gedrosselten Gaslieferungen nach Deutschland müssen laut Habeck der Einsatz von Gas für die Stromerzeugung und die Industrie gesenkt werden. Stattdessen solle nun die Vorsorge für den Winter erhöht werden. Zusätzlich sei laut der Industrie und dem Minister entgegen den Klimaschutz-Plänen kurzfristig auch die Unterstützung von Kohlekraftwerken zur Überbrückung in der Energieversorgung nötig. Zum Thema Kernenergie wird ebenfalls diskutiert.

Generell ist man sich jedoch einig, dass trotz der temporären Überbrückungsmaßnahmen erneuerbare Energien im Sinne der Unabhängigkeit und des Umweltschutzes massiv beschleunigt werden müssen.

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Eine weitere Idee, die im Sommer umgesetzt werden soll, ist ein finanzieller Anreiz für die Industrie Gas zu sparen. Das gesparte Gas wandert dann in die Speicher für den Winter. Somit kauft der Staat den Unternehmen das Gas ab. Diese Entscheidung wird von der deutschen Industrie begrüßt. So sagte der Industriepräsident Siegfried Russwurm: „Wir müssen den Verbrauch von Gas so stark wie möglich reduzieren, jede Kilowattstunde zählt.“. Des Weiteren ergänzte er jedoch noch, dass nicht alle Betriebe auf Alternativen wie beispielsweise Öl zurückgreifen können, da eine Reihe industrieller Prozesse nur mit Gas funktionieren. Die Chemiebranche belegt mit einem Anteil von 15 Prozent den Platz eins der größten Gas-Verbraucher in Deutschland. Hier wird Erdgas neben der Energiegewinnung zusätzlich auch als Rohstoff verwendet. Der Rohstoff-Anteil ist nicht in den 15 Prozent enthalten.

In anderen Branchen kann jedoch teilweise in der Versorgung umdisponiert werden. Die weyer gruppe empfiehlt Anlagenbetreibern momentan nach möglichen Brennstoff-Alternativen zu Erdgas Ausschau zu halten. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden und unterstützen Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben.

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Dr. Klaus Wörsdörfer
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