Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur

EU-Kommission und Hersteller verkünden eine Absichtserklärung zu einem beschleunigten Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur

878 494 Juri Lasse Raffetseder

Aufgrund möglicher Gaslieferengpässe wird von Experten zunehmend der Austritt aus fossilen Energieträgern gefordert. Zuletzt kündigte die Ukraine am 10.05.2022 an, aufgrund des Konflikts mit Russland kein Gas im Gebiet Luhansk in Richtung Deutschland transferieren zu können. Von der Unterbrechung dieses Transfers sind laut dem ukrainischen Gasnetzbetreiber bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas täglich betroffen. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte zwar bereits mit, dass trotz der Einschränkung die deutsche Versorgung weiterhin gesichert sei, jedoch ist Deutschland nach wie vor in einer energiepolitischen Abhängigkeit von anderen Ländern.

Die nationale Gasversorgung in einem Fall wie diesem wird mithilfe des sogenannten „Notfallplans Gas“ geregelt. Dazu veröffentlichten wir bereits mehrere Artikel im April.

Ein Lösungsvorschlag für die geforderte stärkere Unabhängigkeit Deutschlands in Sachen Energie ist Wasserstoff. Dieser kann unter anderem mithilfe von erneuerbarer Energie als „Grüner Wasserstoff“ produziert werden. Um die angestrebte Energie-Selbstversorgung zu beflügeln, kündigte die EU einen beschleunigten Aufbau einer Industrie für Elektrolyseure an. Sowohl Konzerne als auch die EU-Kommission legten diesen Monat eine Absichtserklärung zu einem beschleunigten Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur vor.

Der EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton traf sich dazu Anfang Mai im Rahmen der Initiative „European Clean Hydrogen Alliance“ mit Konzernchefs und Vertretern der Wasserstoffindustrie in Brüssel. Im Fokus der Gespräche standen ein schneller Aufbau von Elektrolyseur-Kapazitäten und die Überwindung von Hürden in der europäischen Wasserstoffproduktion. Bereits Anfang März stellte die EU-Kommission den Plan „Repower EU“ vor. Dieser verfolgt das Ziel in der EU bis zum Jahr 2030 zehn Millionen Tonnen grünen Wasserstoff selbst zu produzieren. Sorgen bei der Umsetzung der Pläne bereiten den Herstellern jedoch noch die hohen Kosten und der Mangel an europäischen Wertschöpfungsketten für den Aufbau der Kapazitäten.

Immer mehr Unternehmen setzen auf Wasserstoff. Der Konzern Bosch kündigte an, in den nächsten acht Jahren eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung von Komponenten zur Wasserstoff Elektrolyse zu investieren. Der Öl- und Gaskonzern Wintershall will mit Partnern eine Milliarde Euro in eine Produktionsanlage in Wilhelmshaven investieren.

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