weyer news – April Ausgabe 2021

Bei dem ersten Projekt wurden für die Tätigkeiten mit Gefahrstoffen in dem Arbeitsbereich der Kostümmalerei Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen erstellt. Dabei erfolgte eine Kategorisierung der Gefahrstoffe nach ihren gefährlichen Eigenschaften. Die rund 120 Gefahrstoffe wurden dazu in 12 Kategorien (z. B. flüssige-reizende Gefahrstoffe, flüssige-leichtentzündliche Gefahrstoffe) eingeteilt. Voraussetzung dafür war, dass bei den Tätigkeiten mit diesen Stoffen ähnliche Gefährdungen entstehen können und vergleichbare Schutzmaßnahmen wirken. Diese treten in der Kostümmalerei bei ver-gleichbaren Gefahrstoffen, wie z. B. entzündbaren Aerosolen (Farbsprays) oder reizenden Feststoffen (Textilfärbefarbe) auf. Die Erstellung der Gefähr-dungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen wurde im Anschluss entsprechend der Kategorisierung vorgenommen. Die Anzahl der Betriebsanweisungen ließ sich durch die Erstellung von Gruppen-betriebsanweisungen beachtlich reduzieren. Für die jeweiligen Gefahrstoffe erfolgte zusätzlich die Erstellung eines Katasters der technischen und per-sönlichen Schutzmaßnahmen. Hierin wurden rund 120 Gefahrstoffe unter Angabe der technischen Schutzmaßnahmen (Absaugung), persönlichen Schutzmaßnahmen (Atemschutz, Augenschutz, Handschutz, Körperschutz) sowie Hygienemaßnahmen alphabetisch aufgelistet. Dadurch kann in der betrieblichen Praxis bei einer Tätigkeit mitreffenden Gefahrstoff erforderlich ist. Im zweiten Projekt erfolgte eine Ermittlung der Gefährdungen für sämtliche Arbeitsbereiche unter Berücksichtigung der vorhandenen technischen, organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen durch folgende Methoden:

• Betriebsbegehungen
• Durchführung von Arbeitsplatzmessungen
• Raumabmessungen und Bewegungsflächen bei Arbeitsräumen
• Wirksamkeit von technischen Lüftungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
• Luftmengenmessungen bei raumluft-technischen Anlagen (RLT-Anlagen)
• Lärmmessungen bei Lärmwirkungen
• Messungen der Lufttemperatur und relativen Luftfeuchte bei wärmebelastenden Arbeitsplätzen
• Messung der Beleuchtungsstärken an z. B. Bearbeitungsmaschinen (Nähma-schinen, Holzbearbeitungsmaschinen)
• Auswertung von Aufzeichnungen
• Prüfbescheinigungen nach DGUV Vorschrift 3 und für Arbeitsmittel
• Prüfberichte überwachungsbedürftiger Anlagen
• Befragung der bei den Betriebsbegehungen anwesenden Mitarbeitern
• Berechnungen
• Arbeitsplatzgrenzwerte bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
• Leitmerkmalmethode beim manuellen Heben, Halten und Tragen von Lasten

Dabei kam eine Vielzahl von Messgeräten, wie einem Anemometer zur Messung der Wirksamkeit von technischen Lüftungen, einem Schallpegel-messgerät zur Identifizierung von Lärmbereichen, einem Laser-Entfernungsmesser, zur Bestimmung der Raumabmessungen und Bewegungsflächen, sowie einem Luxmeter zur Messung der Beleuch-tungsstärke, z. B. an Bearbeitungsmaschinen zum Einsatz.Die ermittelten Gefährdungen wurden im Anschluss einer Risikobeurteilung unterzogen und unter Angabe der vorhandenen sowie empfohlenen Schutzmaßnahmen in einer Gefährdungsbeurtei-lung dokumentiert.

Zum Hintergrund: Das Forschungszulagengesetz (FZulG) ist seit dem 1. Januar 2020 in Kraft und bietet eine finanzielle Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten in deutschen Unternehmen. Im Gegensatz zur „klassischen“ Projektförderung soll das Verfahren bewusst pragmatisch und unbürokratisch sein. Zum Erhalt der Zulage führt ein zweistufiger Prozess. In der ersten Stufe ist ein Antrag auf Bescheinigung der Zulagefähigkeit zu stellen, in dem der Antragsteller und das Vorhaben beschrieben werden. Auf dieser technisch geprägten Stufe berät die weyer gruppe und unterstützt bei der Antragstellung. Wenn die Bescheinigung vorliegt, kann in der zweiten Stufe die Auszahlung der Zulage beantragt werden; ein Vorgang der stark im Steuerberatungsbereich wurzelt. Dies und die begleitende steuerliche Beratung leistet unser Partner, die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. So wird die umfassende Betreuung aus einer Hand gewährleistet. Unsere Praxiserfahrungen mit der ersten Stufe der Beantragung teilen wir gern in kostenlosen Online-Sprechstunden; eine Einzelberatungsmöglichkeit, die bereits von vielen Interessenten wahrgenommen wurde. Übliche Fragen sind:

• Wir betreiben keine ́Forschung` im engeren Sinn. Kommen unsere Entwicklungsvorhaben trotzdem für die Zulage in Frage?
• Wie viel Aufwand steckt in der Beantragung?
• Welche Nachweise sind zu erbringen?
• Können wir die Zulage noch rückwirkend für 2020 geltend machen?
• Ist die Zulage mit anderen Fördermitteln kombinierbar?

Haben Sie Fragen? Melden Sie sich gerne an zur Online-Sprechstunde mit Dr. Kai Steffens.

Die thermografische Prüfung ist eine präventive Maßnahme, durch die Sie teure Stillstände von Maschinen oder Anlagen vermeiden können. Dichtheitsprüfung auf BiogasanlagenGemäß den technischen Regeln für wassergefährdenden Stoffe, TRwS 793-1, Errichtung und Betrieb von Biogasanlagen mit Gärsubstraten landwirtschaftlicher Herkunft müssen Behälter, Rohrleitungen, Siloanlagen, Abfüllplätze und Festmistplatten einer Dichtheitsprüfung durch Sachverständige nach § 53 AwSV unterzogen werden. Die Dichtheitsprüfung von Behältern aus Beton erfolgt dabei in zwei Teilen: Sichtprüfung und Wasserstandsprüfung unter Betriebsbedingungen. Die Wasserstandsprüfung in Anlehnung an DIN EN 1610:2015 in Verbindung mit Arbeitsblatt DWA A 129:2019 führen wir mit dem rechnergestützten und automatisierten Prüfsystem ROHRTEST-4 durch. Die Anforderungen der TRwS 793-1 an die Genauigkeit des Messgerätes von 0,1 mm und Min-destinhalte für Protokolle von Dichtheitsprüfungen an Behältern werden dabei erfüllt. Die Dichtheitsprüfung an Freispiegelleitungen der Siloanlage gemäß DIN EN 1610:2015 erfolgt ebenfalls mit dem Prüfsystem ROHRTEST-4. Dabei wird das Rohrsystem mit Wasser befüllt und der Pegel-wert nach einer Sättigungszeit von mindestens 30 Minuten in einem Schacht oder einem Einlauf der Rohrleitungsanlage gemessen. Aus der benetzten Fläche berechnet das Prüfsystem den zulässigen Pegelabfall und zeichnet den Prüfpegel während der Messung automatisch auf.