Artikel des Quartalsnewsletters weyer news der weyer gruppe

weyer news – Juli Ausgabe 2020

878 494 Maresa Matejit-Papka

Die weyer news – Juli Ausgabe 2020 sind erschienen. Dieses Mal beleuchtet Dr. Ingo Müller von weyer IngenieurPartner in seinem Projektbericht die Herausforderungen bei der Emittlung von Sicherheitsabständen nach KAS-18. Andrea Esser von PROBIOTEC beantwortet in ihrem Artikel die Frage, warum eine frühzeitige Berücksichtigung naturschutzfachlicher Belange in der Projektplanung so wichtig ist. Außerdem umfassen die weyer news einen spannenden Bericht über das erste digitale Kolloquium der weyer gruppe zum Thema „Cyber Security von Produktionsanlagen und Maschinen“.

Laden Sie hier die PDF-Version der weyer news herunter oder lesen Sie sie gleich hier:

Projektbericht: Ermittlung von Sicherheitsabständen nach KAS-18 für eine Erdölraffinerie

Die PCK Raffinerie GmbH betreibt am Standort Schwedt/Oder eine Erdölraffinerie zur Herstellung insbesondere von Kraftstoffen, Heizöl und Bitumen. Dazu wird eine Vielzahl von Anlagen zur Verarbeitung von Rohöl innerhalb eines Betriebsbereiches am Standort Schwedt/Oder betrieben. Um zu klären, welche sicherheitstechnisch relevanten Abstände im Umfeld dieses Betriebsbereiches anzuwenden sind, beauftragte die PCK die Experten der weyer IngenieurPartner GmbH. Im Bericht werden die Themen Achtungsabstand und angemessener Abstand im Sinne der KAS-18 diskutiert.

Der Leitfaden KAS-18 bildet die Arbeitshilfe zur Umsetzung des § 50 BImSchG. Dieser gibt vor, dass der auszuweisende Achtungsabstand auf der Basis des Charakters gefährlicher Stoffe, die im Betriebsbereich gehandhabt werden bzw. vorhanden sein können, bestimmt werden muss. Im Fall von Erdölraffinerien sind dies Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff. Somit ist die Abstandsklasse III um den Betriebsbereich auszuweisen.

Prüfung der FFH-Verträglichkeit in der frühen Projektplanung: Warum ist die frühzeitige Berücksichtigung naturschutzfachlicher Belange so wichtig?

Auf der Grundlage der von der Europäischen Union bereits 1992 erlassenen FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie wurde das europäische Schutzgebietssystem „Natura 2000“ aufgebaut, das sowohl die sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) als auch Vogelschutzgebiete umfasst. Vorhaben oder Projekte, die mögliche Auswirkungen auf diese Gebiete auslösen können, müssen seitdem im Rahmen des Genehmigungsverfahrens ihre „Verträglichkeit“ mit den Erhaltungszielen der Gebiete nachweisen und unterliegen insbesondere in den letzten Jahren immer strengeren Beurteilungskriterien.

Bei Industrieanlagen spielen hierbei insbesondere Einträge von eutrophierend (nährstoffanreichernd) oder versauernd wirkenden Stickstoff- und Schwefeleinträgen in empfindliche Lebensraumtypen eine Rolle. Zum Nachweis der Unbedenklichkeit werden von Seiten der Behörden und durch gerichtliche Entscheidungen hohe Anforderungen gestellt, die unter Umständen zu einem K.-o.-Kriterium für ein Vorhaben werden können bzw. zu einem erheblichen Mehraufwand durch nachträgliche Betrachtungen führen können. Prominente Beispiele hierfür sind z. B. die Steinkohlekraftwerke in Datteln und Lünen.

#kolloquiumgoesdigital: So war das erste digitale Kolloquium der weyer gruppe zum Thema „Cyber Security von Produktionsanlagen und Maschinen“

Noch vor etwa drei Monaten planten wir ein „gewöhnliches“ Kolloquium der weyer gruppe. Es sollte am 18. Juni 2020, wie in den letzten 30 Jahren zuvor, im Schillingspark in Düren stattfinden: Zahlreiche KundInnen und GeschäftspartnerInnen waren eingeladen; interessante Vorträge zum Fokusthema „Cyber Security von Produktionsanlagen“ waren geplant; ein Zelt mit Bühne und reichhaltigem Buffet waren bestellt. Aber wie so viele Veranstaltungen in der ersten Jahreshälfte 2020 mussten auch wir unser Kolloquium aufgrund der Corona-Pandemie zunächst absagen. Das Thema „Cyber Security“ brachte uns aber auf die Idee, das Kolloquium als einen interaktiven Live-Stream im Internet zu veranstalten: #kolloquiumgoesdigital

Die kurzfristige Umplanung des Kolloquiums forderte hohe Flexibilität von allen Beteiligten, die bereits von einer Absage des Events ausgingen. Die Referenten erklärten sich jedoch ausnahmslos dazu bereit, ihre Fachvorträge vor der Kamera in Form eines Live-Streams zu halten. Das Herzstück des Kolloquiums bestand weiter: Spannende Fachvorträge zu einem aktuellen Fokusthema der Branche. Die Referenten berichteten und informierten aus verschiedensten Blickwinkeln über das Thema „Cyber Security von Produktionsanlagen und Maschinen“. Letztendlich passten die Umstände der Durchführung des Events perfekt zum Thema: Ein digitales Event zum Thema digitale Sicherheit.