Engineering zur Anpassung einer Abluftreinigungsanlage

Engineering zur Anpassung einer Abluftreinigungsanlage an die 2021 novellierte 31. BImSchV

878 494 Stefanie Moschkau

Die horst weyer und partner gmbh unterstützte vor kurzem einen Kunden im Engineering der Abluftreinigung für eine Extraktionsanlage.

Die Abluft der Anlage muss typischerweise einer Geruchsbehandlung, einer Behandlung der VOC-Emissionen, einer Behandlung der Staubemissionen und einer Behandlung aufgrund der hohen Schwefelwasserstoffkonzentrationen unterzogen werden. Aufgrund der Novellierung der 31. BImSchV musste die Abluftreinigungsanlage überholt werden, um eine dauerhafte Einhaltung der Grenzwerte sicherzustellen.

Dazu wird zuerst der Status-Quo im Detail untersucht, um hierauf aufbauend ein angepasstes Abluftreinigungskonzept erstellen zu können. Bei der Entwicklung solcher Konzepte, insbesondere bei der zentralen Behandlung mehrerer Abluftströme, ergeben sich vielfältige Fragestellungen, Abhängigkeiten und Zielkonflikte. Neben der konformen Abreinigung der Abluft auf die anzuwendenden Grenzwerte stehen hierbei Fragestellungen rund um die betriebliche Verfügbarkeit der Abluftreinigungsanlage, deren Einflüsse auf das Sicherheitskonzept der angeschlossenen Anlagen sowie Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt.

All diese Fragestellungen gilt es möglichst früh und abschließend im Rahmen einer Konzeptfindung zu klären. Am Ende der Konzeptfindung steht immer die Auswahl des in der Summe aller anzulegenden Kriterien optimalen Abluftreinigungsverfahrens inkl. des zugehörigen Sicherheitskonzeptes.

Im Rahmen der Studie wurden folgende Abluftreinigungsverfahren betrachtet.

mögliche Abluftreinigungsverfahren

  • Tiefkühlkondensation (TKK)
  • Absorption (Wäscher mit organischen/anorganischen Medien)
  • Adsorption
  • Biofilter
  • Membrananlage
  • Thermische Nachverbrennung (TNV)
  • Regenerative Nachverbrennung (RNV)
  • Katalytische Nachverbrennung (KNV)
  • UV-Oxidation

Im Fall unseres Kunden war bisher eine Biofilteranlage für zwei in Volumenstrom und Zusammensetzung unterschiedliche Rohgasströme im Einsatz. Die Konzeptstudie sollte nun ermitteln, wie die bestehende Abluftanlage verändert werden muss, um die Einhaltung der Grenzwerte dauerhaft zu gewährleisten. Hierzu wurden die oben genannten Verfahren auf Ihre Eignung und Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf die Aufgabenstellung geprüft und  vier mögliche Behandlungskonzepte erarbeitet, die eine Zusammenführung der Rohgasströme mit und ohne vorheriger Anlagenoptimierung beinhalten.

Die Konzeptstudie bildet die Grundlage der Entscheidung des Kunden für das umzusetzende Behandlungskonzept. Nach der Auswahl des Verfahrens wird seitens horst weyer und partner gmbh mit dem Basic Engineering begonnen. Im Basic Engineering erfolgt nun die weitere verfahrenstechnische Planung der Anlage mit Zuarbeit der EMSR-Technik und der Rohrleitungsplanung.

Außerdem werden die Aufstellungsplanung sowie die Maschinen- und Apparatetechnik einbezogen, bevor eine Sicherheitsbetrachtung durchgeführt wird.

HAZOP

Ziel der Sicherheitsbetrachtung nach PAAG/HAZOP ist es, bereits vor der Detailplanung und Errichtung mögliche Abweichungen eines Systems vom bestimmungsgemäßen Betrieb aufzudecken, die jeweiligen Ursachen und Auswirkungen zu benennen (und gegebenenfalls zu bewerten) sowie geeignete Maßnahmen zur Verhinderung dieser Szenarien festzulegen. Die HAZOP-Studie wird interdisziplinär durchgeführt. Das Ergebnis ist ein Maßnahmenkatalog, der im Rahmen der weiteren Planung (Extended Basic Engineering) umgesetzt wird.

Des Weiteren werden Zuarbeiten für behördliche Genehmigungsverfahren durchgeführt und die CE-Koordination übernommen. Nach abschließender Dokumentation folgt die Phase des Extended Basic Engineering, in der alle bisherigen Punkte in einer größeren Detailtiefe betrachtet werden und die Kostenschätzung eine deutlich höhere Genauigkeit aufweist.

kostenloses Online-Seminar

Da es im Bereich der Abluftreinigung viele Aspekte zu beachten gilt, ist es insbesondere für Betreiber sinnvoll und zielführend, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen einer erfolgreichen Vorgehensweise kennenzulernen. Besuchen Sie dazu beispielsweise unser kostenloses Online-Seminar „Reinigung lösemittelhaltiger Abluft“. Hier erhalten Sie in 60-90 Minuten eine grundsätzliche Einführung in das Thema und können unseren Ingenieuren im Anschluss Ihre Fragen stellen.

Bei Fragen zur Abluftreinigung wenden Sie sich gern auch an:

Dr. Alexander Zulauf
weyer gruppe | horst weyer und partner
Tel.: +49 (0) 6106 77 30 766
E-Mail: a.zulauf@weyer-gruppe.com

Thomas Knoblauch
weyer gruppe | horst weyer und partner
Tel.: +49 (0) 911 25 35 71 93
E-Mail: t.knoblauch@weyer-gruppe.com