Künstliche Intelligenz in der deutschen Industrie

878 494 Juri Lasse Raffetseder

Die neue Bundesregierung plant eine Stärkung der Investitionen in künstliche Intelligenz. Das Frauenhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering (IESE) spricht sich für eine konzentrierte Förderung bestimmter Bereiche in Sachen KI aus, statt breit angelegt zum Thema zu forschen. Eine besonders wichtige Baustelle sei in Deutschland die Industrie. 

Peter Liggesmeyer der Leiter des Instituts betont, dass man priorisiert überlegen solle, welche KI-Anwendungen bestmöglich zur deutschen Wirtschaftsstruktur passen. Des Weiteren nennt er als konkrete Beispiele die Branchen Automobilbau, Anlagentechnik, chemische Industrie und Pharma.

Deutschland sei laut Liggesmeyer in bestimmten Bereichen der KI-Forschung kaum noch wettbewerbsfähig. Als Beispiel nennt er die Spracherkennung. Zwar werde unter dem Motto Industrie 4.0 bereits geforscht, wie die Arbeitsverteilung zwischen Menschen und Maschinen zukünftig vonstatten gehen könnte, jedoch ist hier selbstverständlich eine Minimierung von Risiken von Nöten. Eine künstliche Intelligenz für kooperative Roboter und Maschinen könnte zur Sicherheit beitragen.

Vor dem Einsatz der künstlichen Intelligenzen müssten die Restrisiken mithilfe von Modellen oder Testverfahren gemessen werden. In der Gebäudestatik werden beispielsweise theoretische Modelle verwendet, etwa um zu bewerten, welchen Belastungen eine Brücke standhalten könne. Weder Testverfahren noch die besagten Modelle seien laut Liggesmeyer für maschinelle Lernverfahren aktuell in Deutschland verfügbar.  

Einen Anreiz für mögliche zukünftige Abläufe in deutschen Fabriken zeigt Daimler in München. In der neuen, digital vernetzten Fabrik „Factory 56“ sind Hunderte autonome Transportroboter im Einsatz, die wie ein großer Schwarm miteinander vernetzt sind. Sie transportieren Autoteile von Station zu Station und ersetzen ein Fließband. Durch eine Vernetzung der verschiedenen Elemente und Abläufe sind die Vorgänge in der Fabrik sehr flexibel. So kann die Produktion ohne großen Aufwand und ohne Störung des laufenden Betriebs kurzfristig angepasst werden. Vollständig automatisiert ist die Fabrik jedoch nicht. Ziel sei es laut Daimler trotz des technischen Fortschritts weiterhin die Menschen als Mittelpunkt der Produktion beizubehalten. Diese seien dank der zahlreichen autonomen Abläufe flexibler in ihrer Arbeitsweise und ihren Arbeitszeiten. Laut eigener Aussage werde durch die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine die Effizienz der Montage im Vergleich zu herkömmlichen Vorgehensweisen um 25% gesteigert.   

Die deutsche Industrie ist in Sachen Automatisierung im Zugzwang und immer mehr Anlagenbetreiber rüsten in dieser Hinsicht auf. Planen auch Sie ein spannendes Projekt? Die weyer gruppe unterstützt Sie gerne: 

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