Anfang 2018 beschloss die deutsche Bundesregierung auf Beratung der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung den Kohleausstieg in Deutschland bis spätestens 2038. Um den Strukturwandel in den entsprechenden Regionen voranzutreiben, verabschiedeten Bundesrat und Bundestag darauf aufbauend vor einigen Tagen das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“. Auch die Bereiche Energie und Industrie sollen von dem Sofortprogramm gefördert werden.
Kohleausstieg fordert bereits jetzt kurzfristiges Umstellen der Stromversorgung
Bis 2038 gehen zwar noch 18 Jahre ins Land, viele Industrieunternehmen sind allerdings bereits jetzt betroffen. Der im Rheinischen Revier liegende Tagebau Hambach beispielsweise fährt seine Braunkohleförderung herunter, wodurch der Brikettfabrik Frechen-Wachtberg der Rohstoff ausgeht. Die Schließung der Fabrik rückt damit in greifbare Nähe, denn Ende 2022 soll sie geschlossen werden. Viele Industrieunternehmen in der Region betrifft diese verfrühte Schließung, da ihr Umstieg auf erneuerbare Energien noch nicht abgeschlossen ist.
Rheinische Industrieunternehmen in Zugzwang
Den Zuckerersteller Pfeifer und Langen aus Jülich setzt die Schließung der Brikettfabrik in erheblichen Zugzwang: Da die Umstellung auf nachhaltige Alternativen wie Biomasse, Biogas oder Wasserstoff noch nicht ausgereift ist, bleibt dem Zuckerhersteller nur der „überflüssige Zwischenschritt“ über Erdgas, so Geschäftsführer Michael Schaupp zum Handelsblatt. Dies erfordert eine Millioneninvestition, die Schaupp lieber in die langfristige Umstellung auf erneuerbare Energien eingesetzt hätte. Im Vergleich zu der Papierfabrik Metsä Tissue aus Kreuzau hat der Zuckerhersteller jedoch eine gute Position. Denn für die Papierfabrik kommt Erdgas als Kohle-Alternative nicht infrage: „Die Kapazität der Gasleitung reicht nicht aus“, klagt Gero Kronen, Produktionsleiter bei Metsä Tissue.
IHK fordert „Wärmeersatzbonus“
Die Industrie- und Handelskammer Aachen schlug der Bundesregierung Ende Juni 2020 die Einführung eines „Wärmeersatzbonus“ für die von der Schließung der Brikettfirma betroffenen Anlagenbetreiber vor. Der „völlig überraschend[e]“ Brikettausstieg stelle die lokalen Unternehmen der Papier- und Zuckerindustrie vor die Herausforderung, kurzfristig auf Erdgas umsteigen zu müssen und dafür zusätzliche Erdgasleitungen verlegen zu lassen. Die IHK erwartet Zusatzinvestitionen in Millionenhöhe.
Kompetente Unterstützung bei der Planung von Erdgasleitungen und Druckregelstrecken
Bei der Umstellung auf Erdgas sind wir Ihr Partner! Aufgrund der langjährigen Erfahrung, wenn es um Rohrleitungsplanung und Druckregelstrecken geht, und der Ortsansässigkeit in Düren-Gürzenich ist die weyer gruppe genau der richtige Partner für die Planung von Erdgasleitungen für Unternehmen im Rheinischen Braunkohlerevier. Unserer erfahrenen Ingenieure unterstützen Sie sowohl mit der Simulation von Rohrleitungsnetzwerken, Stressberechnungen von Rohrleitungen, statischen Systemanalysen, Planung von Druckregelstationen als auch mit der Rohrplanung insgesamt. Außerdem erarbeitet die weyer gruppe für Sie die Auftragsspezifikationen und -dokumente und unterstützt Sie im Bereich des Ausschreibungsmanagements bei der technisch-kommerziellen Auswertung von Lieferantenangeboten.
Aktuell betreut die weyer gruppe einen Entsorgungsbetrieb bei dem Anschluss an eine bestehenden Erdgasleitung. Innerhalb der ersten Planungsphase, der Konzeptplanung, untersuchen unsere Experten unter anderem die Zuführung der Gasversorgung, die Festlegung der verfahrenstechnischen Anforderungen an die Gas-Druckregel und- Messanlage (GDRM-Anlage) und erarbeiten die sicherheitstechnischen Anforderungen hinsichtlich Explosions– und Brandschutz im Bereich der Gasversorgungleitung.
Gerne unterstützen wir auch Sie bei Ihren Projekten!
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Ulrich Pynappel
weyer gruppe | horst weyer und partner
Leiter Engineering
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Quellen:
- Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen:
https://www.wirtschaft.nrw/strukturwandel-im-rheinischen-revier - Bundesministerium für Wirtschaft und Energie:
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Service/Gesetzesvorhaben/strukturstaerkungsgesetz-kohleregionen.html - Redaktionsnetzwerk Deutschland:
https://www.rnd.de/wirtschaft/der-kohleausstieg-hat-einen-zu-hohen-preis-SWRQPQKASFH7HHNYY7MOEDY5MA.html - Handesblatt Online, 26. Juni 2020, Klaus Stratmann: „Der Kohleausstieg verursacht erste Kollateralschäden“:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiepolitik-der-kohleausstieg-verursacht-erste-kollateralschaeden/25954082.html?ticket=ST-669027-Z4MBf4gYRuHiJEnivqaT-ap4 - Dürener Zeitung, 10. Juli 2020, Burkhard Giesen: „Kohle-Aus kommt für Betriebe zu schnell“
https://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/kohle-aus-kommt-fuer-betriebe-zu-schnell_aid-52116831 - Industrie- und Handelskammer Aachen:
https://www.aachen.ihk.de/innovation/energie/energiewende2/brikettausstieg-4832536