Die meisten verfahrenstechnischen Anlagen werden innerhalb ihrer Betriebszeit mehr oder weniger umfänglich angepasst, optimiert bzw. durch Austausch einzelner Komponenten an geänderte Randbedingungen angepasst. Darüber hinaus erfolgen Änderungen im Rahmen regelmäßiger Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.
Hierbei spielen sowohl betriebliche Aspekte, z. B. Qualitäten und Durchsätze, sowie sich ändernde gesetzliche Randbedingungen, z. B. neue Emissionsgrenzwerte, eine Rolle. Hierbei wurden oftmals nicht alle Änderungen eindeutig in der Anlagendokumentation nachgepflegt. Diese Ausgangslage kann je nach gewünschter Zielsetzung eine detaillierte Anlagenaufnahme inkl. Prüfung der Apparatedimensionierung erforderlich machen.
Dieses als Reverse Engineering bezeichnete Leistungspaket enthält typischerweise die folgenden Schritte:
- Sicherung der bestehenden Dokumentation und Überprüfung auf Vollständigkeit
- Bestimmung und Auslegungsgrundlagen, wie Stoffdaten, Verfahrensdaten und thermodynamische Daten
- Aufnahme des Ist-Zustandes mit allen Komponenten, d.h. Apparaten, Rohrleitungen, Messstellen, Armaturen, Regelungen etc. und nachfolgende Dokumentation
- Nachrechnung und Simulation der bestehenden Anlage im Hinblick auf die festgelegten Auslegungsgrundlagen (Druckverlustberechnung, Stressberechnung, Überprüfung, von Herstellerangaben etc.)
- Dokumentation der Ergebnisse und Abgleich mit dem Ist-Zustand
- Erstellung bzw. Ergänzung einer Anlagendokumentation, gegebenenfalls mit notwendigen Änderungen, die noch an der Anlage vorzunehmen sind
- Aktualisierung der vorhandenen Dokumente, wie z.B. RI-Fließbilder
Die so geschaffene Anlagendokumentation bietet dann die Basis für ggf. erforderliche weitergehende Untersuchungen, wie z. B. Gefährdungsbeurteilungen aber auch für Untersuchungen hinsichtlich betrieblicher Optimierungen bis hin zum Ersatz/Neubau von Anlagenteilen.
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