Sachverständige nach § 29b BImSchG müssen regelmäßig an einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch teilnehmen. Da Versammlungen – bekanntermaßen – zuletzt nur schwierig bis gar nicht umsetzbar waren, ist die weyer akademie einen anderen Weg gegangen und hat ihren ersten digitalen Meinungs- und Erfahrungsaustausch angeboten und am 25. November 2020 durchgeführt.
Dabei war uns besonders wichtig, dass trotz der Entfernung zwischen den Teilnehmern eine rege Diskussion entsteht. Dazu haben nicht zuletzt die Vortragenden mit Ihren interessanten und kritischen Betrachtungen zu unterschiedlichen sicherheitstechnischen Fragestellungen beigetragen.
Zuerst berichtete Herr Dr. Hans-Peter Ziegenfuß (RP Darmstadt) über die jährliche Auswertung der Erfahrungsberichte der Sachverständigen nach § 29b BImSchG und den daraus gewonnenen Erkenntnisse der Kommission für Anlagensicherheit (KAS).
Frau Margit Hahn (Evonik Operations GmbH) berichtete in Ihrem Vortrag über eine neue Herangehensweise im Zusammenhang mit verlässlicheren und effizienteren Sicherheitsbetrachtungen mittels Energiebilanz und den daraus resultierenden Sicherheitsmaßnahmen.
Im Anschluss berichtete Frau Britt Michelsen aus unserem Büro-Nord über die Probleme und Missverständnisse bei der Durchführung von Ausbreitungsrechnungen.
Als letzter Redner vor der Pause sprach Dr. Stefan Rath (Linde AG) über cybertechnische Anschläge in verfahrenstechnischen Anlagen sowie potenzielle Konsequenzen und Schutzmaßnahmen, die daraus gezogen werden können. Dabei war ihm wichtig, dass man grundsätzlich das Gefahrenpotential durch Cyber-Angriffe erkennt und ein Bewusstsein schafft um Lösungen für potenzielle Angriffe vorzusehen sind, auch wenn diese vielleicht nicht sonderlich „elegant“ sind.
Nach der Pause beriet uns Herr Konrad Brehm (BrEx-IP Explosionsschutz) zur sicheren Auswahl und Bewertung von explosionsgeschützten mechanischen Geräten.
Anschließend knüpfte Herr Thomas Käfer (Käfer IT Systeme e. K.) an den Vortrag von Herrn Dr. Rath an und komplettierte ihn durch das Anbringen eines Fallbeispiels, in dem Herr Käfer eine Industriesteuerung gehackt hatte und so Zugriff auf den Server des Hersteller-Unternehmens erlangte.
Herr Dr. Krause (Dr. Krause GmbH) zeigte uns in seinem Vortrag beeindruckende Bilder von aktuellen Störfällen, die er entsprechend erläuterte und darlegte, wie es zu den Unfällen kommen konnte und welche Lehren aus diesen Ereignissen gewonnen werden konnten.
Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Herr Markus Häseli (Geschäftsführer IEP Technologies Deutschland) mit beeindruckenden Bildern und Videos über die Grenzen der Anwendung flammenloser Druckentlastungseinrichtungen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Beteiligten für Ihr tatkräftiges Mitwirken.
Merken Sie sich auch schon unseren nächsten Termin vor:
Am 15. April werden wir den nächsten digitalen Meinungs- und Erfahrungsaustausch nach § 29b BImSchG (Vorankündigung, noch keine Genehmigung erhalten) veranstalten, der gleichermaßen als eine Fortbildungsveranstaltung für Störfallbeauftragte im Sinne von § 9 der 5. BImSchV (Vorankündigung, noch keine Genehmigung erhalten) geplant ist.
Hier erhalten Sie einen Überblick über unsere Veranstaltungen.
Haben Sie noch Fragen? Melden Sie sich gerne bei uns:
Dr. Klaus Wörsdörfer
horst weyer und partner gmbh
Düren | Deutschland
+49 (0) 2421 69091-0
k.woersdoerfer@weyer-gruppe.com