Lohnt sich die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung bei Neubau und Modernisierung?
Am 1. Mai 2015 ist die KWK-Kosten-Nutzen-Vergleich-Verordnung (KNV-V) in Kraft getreten. Durch sie wird Artikel 14 der Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU) umgesetzt.
Mit der Kosten-Nutzen-Analyse erfolgt die Prüfung eines wirtschaftlichen Betriebs der Anlagen mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung bzw. mit Rückführung industrieller Abwärme unter Einbeziehung alternativer Versorgungsoptionen.
Betroffen von der KNV-V sind neue oder modernisierte Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen mit mehr als 20 MW sowie neue Fernwärme- und Fernkältenetze.
Ab sofort müssen Betreiber im Rahmen von Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz eine Kosten-Nutzen-Analyse zur KWK-Nutzung erstellen bzw. erstellen lassen. Diese unterliegt grundsätzlich der behördlichen Zustimmung.
Welche Anlagen sind im Fokus des Gesetzgebers?
Die Verpflichtung ist grundsätzlich vorgesehen für:
- thermische Stromerzeugungsanlagen mit einer thermischen Gesamtnennleistung von mehr als 20 MW,
- sonstige Anlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von mehr als 20 MW, bei denen Abwärme mit einem nutzbaren Temperaturniveau entsteht,
- Energieerzeugungsanlagen mit einer thermischen Gesamtnennleistung von mehr als 20 MW in einem bestehenden Fernwärme- oder Fernkältenetz und
- bei Planfeststellung für ein neues Fernwärme- oder Fernkältenetz.
Sofern bereits eine Abwärme- oder KWK-Nutzung geplant ist, entfällt die Pflicht zur Durchführung der Kosten-Nutzen-Analyse.
Die wichtigsten Kriterien des KWK-Kosten-Nutzen-Vergleichs
In die Erstellung der Kosten-Nutzen-Analyse fließen u.a. folgende Informationen mit ein:
- Investitionskosten für die Auskopplung, den Transport und die Einspeisung der Wärme,
- Betriebskosten für die Anbindung von Anlage und Netz,
- Finanzierungskosten unter Berücksichtigung eines Amortisationszeitraums von mindestens fünf Jahren und einer angemessenen Rendite,
- sonstige Kosten, insbesondere für Betriebsführung und Ausfallsicherung,
- Ermittlung des Nutzens, insbesondere der Brennstoffersparnis, und
- Kosten-Nutzen-Vergleich mit anderen Versorgungsoptionen.
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