Teil einer Industrieanlage

Betriebsunterbrechungsanalyse

800 450 Maresa Matejit-Papka

Vielleicht haben Sie die folgende Situation bereits selbst erlebt oder davon gehört:

Ihr Instandhaltungsleiter ruft Sie an: „Im Werk C hat der 20 kV-Trafo den Geist aufgegeben. Wir brauchen mindestens 2 Arbeitsschichten, um den Schaden zu beheben.“

Der 360°-Check für Ihr Unternehmen

Aus den „mindestens 2 Arbeitsschichten“ werden dann doch 4, weil ein Ersatztrafo her muss. Durch gute Kontakte zu den Stadtwerken erhalten Sie unbürokratisch einen gebrauchten Transformator und in Werk C läuft nach 1,5 Tagen Betriebsunterbrechung der Betrieb wieder. Während des Betriebsstillstandes haben Sie Ihre Kunden vertröstet und bereits zugesagte Liefertermine aufgeschoben. Eventuell drohen Pönalen bzw. Strafzahlungen.

Verfügen Sie über ein Risikomanagement mit einer passenden Systematik zur Risikobeherrschung oder verlassen Sie sich für den Ernstfall auf improvisierte Lösungen? Aktuelle Zahlen zeigen, dass weniger als die Hälfte aller mittelständischen Unternehmen vorhandene Unternehmensrisiken messen und bewerten. Dabei können Betriebsunterbrechungen, ob nun intern oder von außen verursacht, durchaus existenzielle Größen annehmen.

Ein Betriebsstillstand aufgrund einer Störung ist für jedes Unternehmen ein unbedingt zu vermeidendes Ereignis: Nur produzierende und damit wertschöpfende Anlagen und Arbeitsabläufe können rentabel sein. Dabei sind die möglichen Ursachen für Betriebsunterbrechungen äußerst vielfältig. Neben Bränden/Explosionen oder Arbeitsunfällen sind immer häufiger auch Starkregenereignisse oder Schäden durch Schneelasten an Gebäuden Gründe für eine Unterbrechung der Produktion. Außerdem kann der Wegfall eines Lieferanten in marktbeherrschender Stellung als Single-Source-Lösung ebenfalls ein Risiko für eine Betriebsunterbrechung bedeuten, ebenso wie Abkündigungen von Zulieferteilen ohne Karenzzeit.

Mit einer Betriebsunterbrechungsanalyse werden systematisch alle Faktoren, die im Zusammenhang mit den unternehmerischen Aktivitäten ein Risiko darstellen können, gesammelt, analysiert und bewertet. Dabei geht es bei einer Betriebsunterbrechungsanalyse nicht nur darum, umfassend bisher eventuell noch nicht erkannte Risiken zu erfassen, um damit realistische Schadensszenarien zu skizzieren. Die Betriebsunterbrechungsanalyse der weyer gruppe zeigt daneben als Zusatznutzen auf, wo im Unternehmen Wertekonzentrationen an Unternehmenswerten und wo Engpassfunktionen ein Wiederanlaufen der Unternehmensprozesse nach einer Unterbrechung erschweren. Weiterhin erfolgt mit einer Business Impact Analyse als Bestandteil der Betriebsunterbrechungsanalyse eine betriebswirtschaftliche Bewertung der verschiedenen Arten von Betriebsunterbrechungen.

So zeigte sich in einem Unternehmen, dass zwar alle vernünftigerweise erkennbaren Risiken erkannt, bewertet und mit verschiedenen Strategien bewältigt waren. Allerdings deckte erst die Betriebsunterbrechungsanalyse der weyer gruppe auf, dass auch die Einrichtungen der Infrastruktur zu betrachten sind: Für die Strom- und Druckluftversorgung lagen keine Notfallpläne vor. Beides ist für die Produktion unerlässlich, ein Ausfall hätte mehrere Tage einer Betriebsunterbrechung nach sich gezogen, um Transformatoren oder Kompressoren zu reparieren oder auszutauschen.

Im Folgenden als Überblick die wesentlichen Bestandteile einer Betriebsunterbrechungsanalyse:

Phase 1 der Betriebsunterbrechungsanalyse: In einer Bestandsaufnahme wird der Status Quo erfasst – bestehende Risikofaktoren, Erfahrungen mit Störungen des Betriebes und deren Ursachen aus der Vergangenheit, vorhandene Notfall- und Wiederanlaufpläne etc. Darüber hinaus werden die wichtigsten geschäftskritischen Prozesse definiert: Welche Abläufe sind unbedingt erforderlich, um das Produkt zu erbringen?

Phase 2 der Betriebsunterbrechungsanalyse: Hier werden die bedeutsamsten Risiken fixiert und deren Auswirkungen in Szenarien durchgespielt als Business Impact Analyse. Gleichzeitig wird der Schaden als Brutto- (ohne Schutzmaßnahmen) und als Nettoschaden (mit wirksamen Maßnahmen) berechnet.

Phase 3 der Betriebsunterbrechungsanalyse: Ausgehend von den bisher in der Betriebsunterbrechungsanalyse erarbeiteten Ergebnissen werden angemessene Maßnahmen abgeleitet. Diese können je nach Risikohunger im Unternehmen ausgerichtet sein auf konsequente Beseitigung von Risiken (z. B. Brandvermeidung durch Entfernung von Brandlasten), auf Risikobeherrschung (z. B. Branderkennung durch Brandmelder) oder Abwälzen von Risiken (z. B. durch entsprechende Versicherungen).

Phase 4 der Betriebsunterbrechungsanalyse: Je nach Notwendigkeit wird aufbauend auf die Phasen 1 bis 3 der Betriebsunterbrechungsanalyse eine Dokumentation z. B. als Notfallhandbuch oder als Business Continuity Management erstellt. Bestehende Pläne und Dokumentation werden dabei berücksichtigt bzw. optimiert. So können Sie im Notfall schnell handeln und Ihren Betrieb in verkürzter Zeit wieder zum Laufen bringen.

Sollten Sie bereits über ein ausgeprägtes Risikomanagement verfügen, bietet sich mit einer Betriebsunterbrechungsanalyse die Chance, dieses zu durchleuchten. Schwachstellen lassen sich so schneller erkennen und Lücken schließen.

Nutzen Sie die Erfahrung und breit gefächerte Kompetenz der Experten innerhalb der weyer gruppe. Der herausfordernden Themenvielfalt und Fragestellungen innerhalb einer Betriebsunterbrechungsanalyse stehen jeweils Spezialisten mit entsprechenden Antworten gegenüber: eben komplett.durchdacht.

Fragen zum Thema Betriebsunterbrechungsanalyse beantwortet Ihnen:

Dr. Klaus Wörsdörfer
horst weyer und partner gmbh
Tel.: +49 (0) 2421 69091-0
E-Mail: k.woersdoerfer@weyer-gruppe.com

Dr. Ing. Ingo Müller
weyer IngenieurPartner GmbH
Tel.: +49 (0) 3461 2901-0
E-Mail: i.mueller@weyer-gruppe.com