Grasland in Äthiopien mit Zebu-Rindern

Mini-Biogasanlagen in Afrika

800 450 Juri Lasse Raffetseder

Die deutsche Agraringenieurin Katrin Pütz hat ein neues Geschäftsmodell für Afrika entwickelt. Profitable, schnell aufbaubare Mini-Biogasanlagen. Das produzierte Biogas soll die Haushalte mit Gas zum Kochen versorgen. Das Geschäftsmodell der Ingenieurin greift bei dem überschüssig produzierten Gas. Denn die Mini-Biogasanlage ist mit einer Abfüllvorrichtung ausgestattet, sodass die Anlagenbesitzer das überschüssige Gas in „Gasrucksäcke“ abfüllen können. Dies ermöglicht den Transport zum Verkauf auf dem nächstgelegenen Markt.

Besagte Anlagen sehen aus  wie ein Zwei-Mann-Zelt, aus dem vorne und hinten Rohre herausragen. Im Gegensatz zu den in der Entwicklungshilfe üblichen größeren teureren Biogasanlagen, die metertief unter der Erde einbetoniert sind, befinden sich die Anlagen der Kölnerin oberirdisch und sind in zwei Stunden aufgebaut. Technisch befinden sich die Anlagen auf einem sehr niedrigen Niveau, was sie für jedermann einfach zu verstehen, zu reparieren und zu installieren macht.
Die dazugehörigen Biogas-Rucksäcke hat die Agraringenieurin während der Erstellung Ihrer Masterarbeit entwickelt.

Die Anlage ist für Bauern gedacht, die das Gas zum Kochen produzieren. Das traditionelle Kochen mit Holz oder Holzkohle verursacht auf Dauer unter anderem Augenentzündungen oder Atemwegserkrankungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich über eine Million Menschen an den Langzeitfolgen.

Außerdem jedoch, können die Bauern das Gas aus der Mini-Biogasanlage verkaufen, was mit den bisherigen Anlagen der Entwicklungshilfe nicht möglich war. Denn transportiert wird das Gas in einem zwei Meter breiten und eineinhalb Meter hohen Rucksack der gerade einmal drei bis vier Kilogramm wiegt. Er besteht aus Polyethylen-Folie und sieht aus wie ein großer Ballon der über die Schultern des Trägers herausragt. Dadurch soll sich, so Katrin Pütz ein neuer Wirtschaftszweig in Afrika entwickeln.

Entgegen der Vermutungen lehnt Katrin Pütz jegliche Zusammenarbeit mit klassischen Hilfsorganisationen ab. Denn die von den Organisationen entwickelten Biogasanlagen sind laut der Ingenieurin viel zu teuer für einzelne Haushalte, sodass diese weiterhin auf Entwicklungsgelder angewiesen seien. Außerdem seien die herkömmlichen Anlagen deutlich schwerer zu reparieren und man brauche bis zu drei Wochen um sie aufzubauen.

Aber der Hauptgrund für Ihre Ablehnung der Zusammenarbeit ist ihr erklärtes Ziel einen neuen Wirtschaftszweig aufzubauen. Denn ihrer Meinung nach können sich die Anlagen nur bewähren, wenn die Menschen selbst darin investieren. Die Motivation ist eine ganz andere, als für eine „geschenkte“ Anlage aus Entwicklungsgeldern.

Die Erfindung und der Gedanke „Biogas as Business“ der Kölnerin könnte  ganze Landstriche verändern und neuen Wohlstand bringen.

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Peter Nöldeke
horst weyer und partner gmbh
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